Im letzten Sommer war ich das erste Mal zu Gast im Lager auf einem Mittelaltermarkt. Das hat mir richtig gut gefallen, da möchte ich gern öfter mit :). Und beim nächsten Mal hätte ich gern eine passende Gewandung, die Gruppe stellt nämlich Kiewer Rus um 1050 dar. Im Sommer habe ich einfach meine Wikinger-Gewandung um Schläfenringe ergänzt, da das ganze recht spontan war, aber fürs nächste Mal möchte ich doch eine richtige Rus-Gewandung.
Losgelegt habe ich mit dem Unterkleid, der Rubakha. Meine ist aus gebleichtem Leinen. Die Ärmel hätten eigentlich noch etwas länger werden können, aber mich nerven die überlangen Ärmel schnell, darum habe ich das im Rahmen gehalten.
An den Seiten sind, genau wie bei meinen Wikingerkleidern, dreickige Keile eingesetzt. Da das Kleid nur für Märkte gedacht ist, ich damit also nicht rennen und klettern muss, habe ich ein bisschen schmalere Keile genommen. Unter den Armen sind natürlich auch kleine Keile.
Eigentlich müsste ich das gute Stück auf links tragen, damit man die schönen Nähte sehen kann. Ich habe mich auf
dieser Seite umgesehen und mich für Naht Nr. 14 entschieden. Also habe ich alle Schnittteile an den Kanten, wo sie verbunden werden möglicht unsichtbar gesäumt. Dafür habe ich normales weißes Nähgarn verwendet. Das geht natürlich nicht mit der Maschine ;).
Dann habe ich die einzelnen Teile mit dem Überwendlingstich verbunden. Dazu habe ich Fäden benutzt, aus dem der Stoff gewebt wurde. Die habe ich aus einem Reststück gezogen. Darüber habe ich zwischendurch ganz schön geflucht, die Fäden waren nämlich nicht verzwirnt und sind entsprechend oft gerissen^^.
Sämtliche Säume und der Beleg am Halsausschnitt habe ich mit planzengefärbtem Seidengarn in bordeauxrot im Kettstich genäht. Das Garn hat einen leichten Glanz, der sich leider nicht fotografieren lassen wollte.
Eventuell kommen da noch einige Stickereien dazu, aber so wie sie jetzt ist, ist die Rubakha auf jeden Fall tragbar, und ich muss nicht nackig gehen :D